Es ist Anfang März. Draussen ist es dunkelgrau, kalt und nass ( entweder nass mit Wind oder nass ohne Wind).
Ich sitze hier und stricke wunderbare Wolle, natürlich von bunte wolle, ein echtes Genußstricken.
Die Wolle ist schwarz, das Stricken bei diesen Lichtverhältnissen nicht ganz einfach.
Mein Blick fällt auf den Kalender.
In 3 Wochen ist Ostern.
Mir fallen so schöne Ostertage ein, die wir damals noch mit meinen Eltern und den Kindern erleben durften, die Eltern leben nicht mehr, die Kinder sind längst groß und aus dem Haus.
Schöne warme Ostertage, mit strahlender Sonne, alles Grün und Bunt. Herrlicher Duft in der Luft, dazu ein ganz leichtes Kleid in einer ganz zarten Frühlingsfarbe.
( die Ostertage mit Schneegraupel und Kälte werden einfach ausgeblendet))
Sofort fällt mir das Garn in zarter Frühlingsfarbe ein, es ruft mich quasi zum sofort Verarbeiten.
Das Schwarz wird beiseite gelegt.
Genau unten, dort wo die Anzahl der Maschen am höchsten ist, muß ich doch glatt wieder ribbeln.
Ich gehe immer den Weg des Ausprobierens, fällt mir leichter als der mathematische Weg.
In 3 Wochen ist Ostern.
Ich stricke noch schneller als sonst, ich hätte es auch geschafft.
Aber, als ich den Wetterbericht für Ostern gesehen habe, hatte ich auf einmal keine sonderliche Eile mehr.
Das Kleid ist fertig, das Wetter ist so gruselig wie im Winter, das türkise Kleid wartet auf schöne warme Tage.
Es ist Mitte April. Draussen ist es grau, es ist kalt und es schüttet wie aus Eimern (mit viel Wind). Ich sitze hier und stricke schwarze Wolle von bunte Wolle.